Mailie

Ich war im Tierheim so unglücklich und konnte mich gegen die großen Hunde dort gar nicht durchsetzen um an den Futternapf zu kommen. Ich war total abgemagert und hatte mich schon aufgegeben, als Bärbel und Günther (zwei Langzeit-Volontäre) mich entdeckten und dann das "Unterdrücktengehege" eröffneten. In diesem bekam ich Reis und Hotelabfälle und kam langsam wieder zu Kräften.
Dann verliebte sich Lisa in mein Foto und der glücklichste Teil meines Lebens begann! Am Anfang hatte sie es wohl ganz schön schwer mit mir, denn ich musste alles lernen und hatte vor allem Angst. Begegnetem wir einem Hund, bin ich in mich zusammengesunken und diesen Weg nicht mehr gegangen. Zog Lisa etwas an der Leine, blieb ich minutenlang stehen, Autos ließen mich vor Schreck erstarren. Ein einziger Weg ist uns nur noch übrig geblieben, den ich gehen wollte.
Heute ist das aber alles anders. Ich tobe ohne Leine umher und komme früher oder später wieder. Lisa hatte erst große Angst, mich von der Leine zu lassen, als ob ich weglaufen würde. Ich bin fröhlich geworden, aufgeschlossen und freundlich. Ich belle sogar manchmal, wenn ich mit einem anderen Hund spielen will. Ich verstehe mich auch prima mit den Katzen von Lisas Freund, die bei uns eingezogen sind. Natürlich bleibe ich sehr sensibel, aber Lisa ist das auch. Und so passen wir großartig zusammen.
Letztens habe ich ihr über die Schulter geschaut, als sie Martina eine E-Mail geschrieben hat. Sie schrieb, dass ich der liebste und tollste Hund der Welt bin und sie dem Schicksal dankt, dass sie Martina angeschrieben hat und die so geantwortet hat, wie sie es getan hat. Sie will nicht mehr ohne mich sein und liebt mich über alles.
Ich war sehr gerührt, musste eine Hundeträne wegzwinkern und kann nur sagen, mir geht es genauso.